Allgemeinverfügung zum Schutz des Wasserhaushaltes
Allgemeinverfügung zum Schutz des Wasserhaushaltes
Zur Lage des Wasserhaushaltes
Die drei Dürrejahre 2018, 2019 und 2020 sind uns noch in Erinnerung. Das Jahr 2021 war dann erheblich feuchter, wenn auch die Regenfälle sehr ungleichmäßig fielen. Das Hochwasser am 17.07.2021 wurde durch Starkregenereignisse verursacht mit so heftigen Regenmengen in kurzer Zeit, dass das Wasser selbst von unbefestigten Flächen in starken Strömen abfloss. Für den Wasserhaushalt brachte dies leider keine wirkliche Erholung: Die Böden konnten die Wassermengen nicht aufnehmen und das Wasser floss über Bäche und Flüsse ab.
Deshalb ging insbesondere der Grundwasserhaushalt weiter geschwächt in das 2022. Damals waren ca. 60-70% der Grundwassermessstellen im Niedrigwasserzustand. Besonders seit dem Frühjahr ist dieser Anteil wieder auf fast 90% gestiegen:
https://www.wasser.sachsen.de/niedrigwasser-15753.html
Das Jahr 2022 war nun nach relativ feuchtem Winter seit dem Frühjahr wieder extrem trocken, insbesondere im März, Mai und Juni. Detailliertere Informationen enthalten die gewässerkundlichen Monatsberichte des Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie:
https://www.umwelt.sachsen.de/umwelt/infosysteme/lhwz/hydrologische-wochen-und-monatsberichte.html
Aktuell sind zudem schon seit Wochen fast alle Oberflächenwassermessstellen (Pegel) im Niedrigwasserstand. Daran konnten auch die Niederschläge in der 26. Kalenderwoche Ende Mai/Anfang Juni nichts ändern; und auch nach den Niederschlägen des letzten Wochenendes werden die Pegel schnell wieder auf Niedrigwasserstand fallen. Denn es bleibt warm und trocken, und auch aus dem Grundwasser bekommen die Bäche und Flüsse wenig Zustrom. Besonders betroffen ist das Flussgebiet der Schwarzen Elster: Hier flossen beispielsweise in der 29. Kalenderwoche nur 1 (!) bis 15% des mittleren Abflusses für Juli tatsächlich ab (im Flussgebiet der Spree waren es aber auch nur 15 bis 25%). Die Schwarze Elster selbst trocknete aus, gleiches geschah mit Nebenarmen und Mühlgräben.
Bäche und Flüsse sind landschaftsprägend und zudem wertvolle Ökosysteme. Die Grundwasservorkommen wiederum sind im Landkreis Bautzen die einzige Trinkwasserquelle. Nicht zuletzt sind die Wasservorkommen auch eine wichtige Ressource für Löschwasser bei sehr hoher Waldbrandgefahr. Sie müssen daher unbedingt geschützt werden.